0211 220 35 45 info@napfgucker.de
Keine Zeit für Fehler

Keine Zeit für Fehler

Hundekinder haben wenig Zeit zum groß werden. Schon nach einem Jahr sind die Hauptaufbauarbeiten geleistet. Deshalb führen Fütterungsfehler, die in dieser Zeit gemacht werden, auch schnell zu massiven Problemen.

Laut einer Untersuchung von Dr. Britta Dobenecker, LMU München, steht auf Platz 1 die Überversorgung mit Energie.
In 56 % aller untersuchten Fälle wurde zu viel Energie, sprich zu viele Kalorien, verabreicht. Der Grund dafür ist z.B. die Bereitstellung des Futters zur freien Verfügung, in der Annahme, man könne einen wachsenden Hund nicht überfüttern. Aber auch großzügig gereichte Snacks und Kauartikel oder fehlerhafte Fütterungsempfehlungen des Herstellers können die Ursache sein.

Die Folgen werden häufig unterschätzt, da der wachsende Hund nicht einfach dicker wird. Er wächst statt dessen schneller als es gut für das sich entwickelnde Skelett ist. Zuviel Gewicht lastet auf den noch mäßig mineralisierten Knochen, die sich dann dem Druck beugen.

Auf dem zweiten Platz finden sich nicht etwa die unsachgemäß selbst zusammengestellten Rationen, sondern die zusätzlich zu einem industriell hergestellten Alleinfutter großzügig gereichten Zusätze wie Welpenkalk oder Vitaminpräparate etc.
Sofern ein Produkt „Alleinfutter“ heißt, darf der Hersteller sein Futter nur dann so nennen, wenn er garantieren kann, dass der Hund mit allem, was er für die aktuelle Wachstumsphase benötigt, vollumfänglich versorgt wird. Eine Ergänzung irgendwelcher Art bedeutet damit immer eine Überversorgung.

Bei ca. dreiviertel der 90 untersuchten Fälle wurde mindestens die Hälfte des täglichen Energiebedarfs über ein kommerzielles Futter gedeckt. Die Besitzer stellten oft die Ration aus verschiedenen Futtermitteln selbst zusammen und ergänzen großzügig mit Zusatzprodukten, immer in dem Irrglauben „viel hilft viel“.

Beobachtet wurde z.B. eine Überversorgung mit Kalzium von 300 %! des eigentlichen Bedarfs.

Quelle: Lohmann Information, Dr. Britta Dobenecker (München), Die richtige Fütterung großwüchsiger Welpen und Junghunde – häufig ein Problem!

Das Geheimnis der 4% Regel

Das Geheimnis der 4% Regel

Hätten Sie gewusst, das eine Dose „mit Huhn“ tatsächlich nur 4 % davon (Huhn) enthalten muss, um sich so nennen zu dürfen?

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Und wird vermutlich, nachdem er sich mit Lupe und Lesebrille bewaffnet hat, auf der Rückseite der Dose „Schmatz, das gesunde Alleinfutter für ihren Liebling. Mit Huhn und Leber.“ in einer winzig kleinen Schrift folgendes gefunden haben:

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (45 %, u.a. 4 % Huhn, 5 % Leber), Getreide, Mineralstoffe, pflanzliche Nebenerzeugnisse (0,5 % getrocknete Rübenschnitzel), Öle und Fette (0,5 % Sonnenblumenöl), Fleischbrühe.

Aha, wurde also auf der Vorderseite dem Käufer noch das Bild des Hundes mit dem Hühnchen quer im Maul suggeriert, schrumpft besagtes Huhn plötzlich zu einem Teelöffel voll undefinierbarem Was-auch-immer zusammen.

Man sollte tunlichst nicht ausrechnen, wieviel 4 % von 400 g sind (16 g). Aber wer geht schon mit einem Taschenrechner in den Futtersupermarkt, wo doch so viele schöne bunte Bilder locken.

Quelle: https://dognet.de/article/vierprozent; http://www.gesetze-im-internet.de/futtmv_1981/index.html

Ach du dicker Hund

Ach du dicker Hund

Bis zu 40 % der europäischen Hunde leiden an einer behandlungswürdigen Adipositas (massives Übergewicht).

Je nachdem, welche Quelle man heranzieht, schwankt die Zahl zwischen 25 bis 40 %. Damit hat ungefähr jeder dritte Hund ein schwerwiegendes Problem, das kein Schönheitsfehler, sondern eine ernst zu nehmende Erkrankung ist.

Wohlgemerkt, es geht hier nicht um Bellos mit ein bisschen zu viel auf den Rippen, sondern um Hunde, deren Gewicht mindestens 20 % über dem Idealgewicht liegt.

Damit Sie es sich besser vorstellen können: dieses Übergewicht entspricht einem Menschen, der eigentlich 70 Kilogramm wiegen sollte, aber 84 Kilo auf die Waage bringt.

Doch 20 % über dem Idealgewicht sind nur der Anfang. So ist ein 40-prozentiges Übergewicht bei Labradoren keine Seltenheit. Der entsprechende Mensch würde dann fast 100 Kilo wiegen.

Die Frage, ob dieses Gewicht gesund ist, erübrigt sich.

Quelle: N. Dillitzer, Ernährungsberatung in der Kleintierpraxis, S. 225 ff